Ausgangspunkt dieser Route ist der Dorotheenstädtisch-Friedrichswerdersche Friedhof in der Chausseestraße. Am Friedhof vorbei, der Ackerstraße folgend, laufen Sie auf die Gedenkstätte Berliner Mauer zu, die bereits durch die rostfarbenen Stelen von weitem zu erkennen ist.
Ein Abstecher auf den Friedhof lohnt sich: Unter den hier Beigesetzten befinden sich auch der pazifistische Schriftsteller Arnold Zweig und Bertolt Brecht.
Zur nächsten StationEntlang des ehemaligen 160 km langen Grenzstreifens erstreckt sich heute die Gedenkstätte Berliner Mauer zur Erinnerung an die Geschichte der Deutsch-Deutschen Teilung.
Zur nächsten StationProfessor Ferdinand Sauerbruch arbeitete bis 1949 als Chirurg in der Berliner Charité. Er operierte Kriegsverletzte und entwickelte neue Arm- und Beinprothesen.
Nahe des Berliner Hauptbahnhofs, sehen Sie auf der rechten Straßenseite das Gebäude Berliner Charité. Professor Ferdinand Sauerbruch arbeitete dort in führender Position zwischen 1927 und 1949. 1914 meldete sich der junge deutsch-national gesinnte Chirurg freiwillig für den Kriegsdienst. Im Laufe des Krieges, mit steigender Zahl an durchgeführten Amputationen, entwickelte er den „Sauerbruch-Arm“, auch „willkürlich bewegbare künstliche Hand“ genannt. Das war eine Prothese, die direkt in den Körper implementiert wurde. Solche Prothesen sind heute in den Vitrinen des Anti-Kriegs-Museums zu sehen. 1920 verkehrte Sauerbruch in nationalkonservativen Kreisen, er wurde von Adolf Hitler aufgrund seiner Tätigkeiten sehr geschätzt. Trotzdem folgte er Ernst Friedrichs Aufruf, ihm Bilder von schrecklichen Kriegsgeschehnissen- und Folgen zu schicken. Diese Fotografien druckte Friedrich in seinem Buch „Krieg dem Kriege“ von 1924 ab. Die entstellten Gesichter junger Männer, die im Ersten Weltkrieg von Granatsplittern getroffen wurden, sorgten für Aufregung und Entsetzen, als Friedrich diese in seinem Museum zeigte. Er widmete sie alldenjenigen, die sich für Krieg aussprachen. Sauerbruch nutzte seine privilegierte Stellung, um sich für Menschen zu engagieren, die Repressalien durch die Nationalsozialisten ausgesetzt waren. 1937 erhielt er auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg den von Hitler gestifteten Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft. Einige Jahre später stimmte er zu, Menschenversuch in Kriegsgefangen- und Konzentrationslagern durchzuführen und rechtfertigte seine Entscheidung mit dem Vorwand der Kriegsnotwendigkeit. Nach dem Attentat auf Hitler 1944 wurde Sauerbruch der Mitverschwörung verdächtigt, entging jedoch einer Bestrafung und konnte seine privilegierte Stellung bis Kriegsende erhalten. Bis zur Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 operierte er Kriegsverletzte. 1952 starb Sauerbruch an einem Schlaganfall.
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